Letzte Woche am Dienstag, also vor sechs Tagen, startete meine große Reise in ein neues Abenteuer. Eine Reise ins Ungewisse, ohne konkrete Pläne, ohne Arbeitsvertrag, ohne oder nur mit wenigen Sicherheiten. Einzig allein um mein Leben mit dem Mann zu verbringen, der mich im Jänner so sehr und unerwartet in seinen Bann gezogen hat. Wenn man darüber nachdenkt, jeder würde sagen, "du bist verrückt, Mädl!", (natürlich haben das auch viele gesagt ;-) ) aber ich hab in den letzten Jahren genug gedacht und immer nur das Vernünftige gemacht. Jetzt folge ich einfach mal meinem Gefühl und Herzen.
Schon Wochen vor meiner Abreise begann ich nervös zu werden. So viele Dinge mussten organisiert , alles vorbereitet werden für meine Abwesenheit. Ihr ahnt ja gar nicht was da alles zu bedenken ist... Ich fühlte mich wie ein Hamster im Rad, immer weiter laufen, alles erledigen und ja nicht nachdenken. Je näher der Tag X kam, desto nervöser wurde ich, freihlich! Wirklich schlimm waren dann die Abschiede, von meinen Freunden und zuletzt von meiner Familie. Dennoch konnte ich nicht weinen. Während des stetigen Laufens im Hamsterrad hat sich eine Mauer aufgebaut, eine Mauer, Ziegel für Ziegel, um den Abschiedsschmerz von mir fernzuhalten. Aber nicht nur den Schmerz auch die Angst. Ich freute mich auf mein neues Abenteuer, aber im gleichen Moment baute sich eine ungeheure Angst auf, die ich allerdings nicht gleich bemerkte. Erst hier, nach meiner Ankunft. Ich sollte mich freuen, glücklich sein, endlich war ich nach drei Monaten des Wartens hier.... aber... da war so ein komisches Gefühl, ich spürte zwar die Freude aber auch etwas Einsames. Fünf Tage lang dachte ich mir, das ist der Jetlag, die neue Umgebung, wird schon werden. Ich fühlte mich wie eine Katze, die sich vor lauter Angst hinter der Couch zusammenrollt und nur wartet bis die Zeit vergeht und die Leute verschwinden. Erst am Sonntag scheuchte mich Alejandro unter der Couch hervor und ich brach endlich in Tränen aus. All die Ängste, Sorgen, Trauer, Abschiede, Ungewissheit... endlich konnte ich das alles loslassen. Man nimmt es nicht wahr oder will es nicht wahrhaben, aber obwohl man sich so sehr auf das Neue freut bauen sich auch viele Sorgen und Ängste auf. Immerzu sage ich mir, ich bin stark, ich schaffe das, du kannst das allein. Aber manchmal ist es notwendig loszulassen, schwach zu sein und sich fallen zu lassen. Es tat so gut, einfach nur den Tränen freien Lauf und sich fest umarmen zu lassen. Erst jetzt, einen Tag danach fühle ich mich richtig gestärkt, denn jetzt sind die Sorgen ausgesprochen und frei, jetzt ist Platz für eine neue Erfahrung. Ängste und Sorgen blockieren, sie lassen keinen Raum für Neues. Nun fühle ich mich bereit, meinen Weg hier zu gehen, ein Leben für die nächste Zeit aufzubauen, mich wohlzufühlen...

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