Dienstag, 24. Juni 2014

Strand-Spaziergang

Nach tagelangem Rumsitzen in der Wohnung überkommt einem manchesmal einfach das Gefühl "Ich muss raus". Das Wochenende war kein sehr schönes für uns, denn ein Mitglied von Alejandro's Familie ist verstorben und die letzten Tage der Woche waren geprägt von Trauer, Beistand und Mitgefühl. In diesen Momenten wird einem wieder schlagartig bewusst, wie kurz das Leben doch sein kann und wir jede Sekunde davon genießen sollten. Es ist so menschlich sich mit den vielen kleinen negativen Dingen im Alltag zu befassen und rumzujammern wie schlecht es uns doch geht und wie unfair das Leben zu uns ist... Doch warum ist es soviel einfacher in Ärger und Trauer zu verfallen denn glücklich zu sein? Der Tod hat mir wieder die Augen geöffnet: Dieses Leben leben wir nur einmal und wir sollten alles daran setzen es auch so zu leben wie wir es uns vorstellen!
Auch wenn ein geliebter Mensch uns verlässt, unser Leben geht weiter und so ist auch Alejandro wieder in der Arbeit und ich beschäftige mich mit meinen alltäglichen Dingen.

Heute morgen bin ich  aufwacht und die Winter-Sonnenstrahlen blintzelten durch das Fenster, und ich spürte, heute ist der perfekte Tag um raus zu gehen! Also schnell aufgestanden, kurz unter die Dusche, warme Sachen angezogen (so um die fünf Schichten), die Kamera eingepackt und auf geht's!

Und das sind die herrlichen Fotos eines wunderschönen zwei-stündigen Spazierganges am Morgen... oder naja, seien wir ehrlich, vormittags ;-)

Die Spiegelung am Weg auf dem ersten Foto ist Eis. Das Thermometer zeigt - 2°C und in der Nacht hat es geregnet. Da sich die Hausbewohner hier nicht immer zuständig fühlen, die Gehsteige vom Eis zu befreien, hat es mich bei der ersten Unachtsamkeit gleich mal auf meinen Allerwertesten gesetzt *hrmpf*
 

Auf meinem Weg begegnete ich wieder vielen Hunden, die sich auch an den Sonnenstrahlen erfreuten. Heute wollte mich allerdings keiner begleiten.



Am Strand angekommen, genoss ich die Einsamkeit. Keine Menschenseele kreuzte meinen Weg, nur der Wind blies über den Sand, das Meer schlug seine Wellen und man konnte den Blick am Horizont bis nach Feuerland schweifen lassen. Nur ein paar Komorane und einige andere Meeresvögel teilten heute die Schönheit des Meeres mit mir.






Am Heimweg schlug das Wetter dann plötzlich um. Von den Bergen zogen tief-graue Wolken auf, die in Kürze den Himmel verdunkelten. Auf den letzten 200m Metern meines Heimweges umspielten schließlich Schneeflocken meinen Körper. Schön :-)



Mittwoch, 18. Juni 2014

Empanadas zum Selbermachen

Die südamerikanische Küche hat mich so sehr verzaubert - beinahe jede Woche habe ich die Möglichkeit neue hausgemachte Köstlichkeiten zu probieren, mmmmmhhhhh :-)
In Alejandro's Familie wird sehr viel selbst gekocht, daher sind wir auch immer wieder mal bei seiner Mama oder seiner Oma zum Essen eingeladen. Als mein neues Hobby hat sich nun "Rezepte sammeln" heraus kristallisiert, hihihi :-) 

Nachdem ich weiß dass einige Leute in meinem Freundeskreis gerne neue Rezepte ausprobieren, habe ich mir überlegt, hier in meinem Blog hin und wieder ein Gericht aus Südamerika vorzustellen. Wenn ihr Lust habt, einfach ausprobieren und nachmachen. Ich versuche die Rezepte so zu gestalten, dass sie auch zuhause nachzumachen sind ;-)
Wenn sie jemand ausprobiert hat, freu ich mich natürlich riiiiesig, ein kleines Feedback zu bekommen wie es euch geschmeckt hat! Und wenn es dann noch ein kleines Foto dazu gibt macht ihr mich überglücklich! :-) :-) :-)

Ok, heute starten wir mit einem Rezept, das viele von euch schon auf meinem Foto-Abend probieren durften: 

Empanadas

Das Rezept heute stammt aus Argentinen, wird aber auch hier in Chile gerne verwendet. Die Rezeptur soll allerdings nur mehr als eine "Richtlinie" angesehen werden, denn von Haus zu Haus wird es anders gekocht. Der Phantasie sind dabei eine Grenzen gesetzt!

Zubereitung der Fülle:
für ca. 20 (!) Empanadas á 12cm Durchmesser -> event. mit der 1/2 Masse arbeiten

1 große Kartoffel
1 gekochtes Ei
2 große Zwiebel
300 g Rinderfaschiertes
1 Knolle Jungzwiebel
1/4 Suppenwürfel
Paprikapulver, Chili, Kümmel, Salz, Pfeffer

Die Kartoffel schälen, roh kleinwürfelig schneiden (5-10mm), kochen und schließlich auskühlen lassen. Das gekochte Ei ebenso kleinwürfelig schneiden.
Den kleingehackten Zwiebel glasig andünsten, salzen und das Faschierte darin anbraten. Mit Suppenwürfel, Salz, Pfeffer, Paprika, Chili und Kümmel würzen. Anschließend auskühlen lassen. Die gekochten Kartoffelwürfel, das Ei und den kleingehackten Jungzwiebel (nur den grünen Teil) untermischen.

Eine Scheibe des Empanada-Teiges in die Handfläche legen, die Ränder mit Wasser etwas befeuchten. In die Mitte werden 1-2 Esslöffel der Fülle gegeben und die Scheibe in der Mitte zusammengeklappt. Die Ränder zusammendrücken und "einrollen". 

Das "Einrollen" ist wohl das Schwierigste an den Empanadas. Versucht, mit Daumen und Zeigefinger den Rand (am linken Ende beginnend) flach zu drücken und umzuschlagen, daneben wieder ansetzten, flachdrücken und umschlagen. Benötigt etwas Übung. Die einfachere Methode ist, die Ränder nach dem Füllen zusammenzudrücken und auf einer harten Unterlage mit den Zinken einer Gabel ein Muster einzuprägen.

Die Empanadas auf einem eingefetteten Blech bei Ober- und Unterhitze bei ~230°C ca. 10-15 Minuten goldbraun backen.
Alternativ können die Empanadas auch in heißem Fett frittiert werden, je nach Geschmack.

Zubereitung des Teiges:
für  ca. 10 Scheiben á 12cm Durchmesser

250 g Mehl griffig
  50 g Butter
  95 g Wasser
    7 g Salz

Das Mehl auf einer Unterlage anhäufen, in der Mitte eine Mulde graben und das Wasser einfüllen. Alle Zutaten vermischen und gut durchkneten. Möglicherweise muss schluckweise etwas mehr Wasser zugegeben werden, ist von Mehl zu Mehl verschieden. Im Kühlschrank zugedeckt ~1,5 Std rasten lassen. Den Teig auf ~1mm dünn ausrollen und Scheiben mit einem Durchmesser von ca. 12cm ausstechen.


Und das Wichtigste: LASST ES EUCH SCHMECKEN !!!! :-)

¡Buen Provecho!

Noch ein Tipp: den heißen Empanadas beide Enden abbeißen und durchpusten - kühlt am schnellsten ab und man kommt ehestens in den Genuß der kleinen Köstlicheiten!


Montag, 16. Juni 2014

Tage wie dieser

So ist das also... 

Vor zwei Wochen hat für mich der Alltag hier begonnen. Zuvor fühlte es sich noch wie ein Urlaub an, denn Alejandro hatte seit meiner Ankunft hier für drei Wochen frei. Daher auch die tollen Herbstfotos von den vielen Ausflügen ;-) Und jetzt, jetzt bin ich ... ja, was denn eigentlich?! In den ersten Tagen hab ich das Nichtstun sichtlich genossen :-D Den ganzen Tag frei zu haben, nichts zu arbeiten, keine Verantwortung übernehmen zu müssen, nur Zeit verplempern. Ja, lustig war das - aber mittlerweile ziemlich langweilig. Ich bin kein Mensch der lange Zeit ohne sinnvolle Beschäftigung auskommt, also suche ich mir eine. Ganz klischeehaft - der Mann geht arbeiten, die Frau macht den Haushalt - hab mich schließlich um eben diesen angenommen. Geschirr spülen, Haus putzen, Wäsche waschen, einkaufen und mittags etwas Leckeres kochen. Das sind momentan meine Aufgaben, die ich mir selbst auferlegt habe. Hier hab ich für euch mal ein paar Fotos von unserem Heim, einfach aber gemütlich. Die Einrichtung gilt auch hier als veraltet, es gibt durchaus modernere. Und das europäische Vorzimmer-System hab ich auch schon eingeführt, das war mir ein großes Anliegen! Denn hier ist es üblich mit den Schuhen im ganzen Haus rumzulaufen, im Bad, im Schlafzimmer, im Bett, auf der Couch... Bäh, ich will ja nicht ganzen Tag nur Staubsaugen. Mal abgesehen davon, dass wir nur einen Besen besitzen (und keinen Staubsauger), aber im ganzen Haus ein Teppichboden liegt :-/ Aber zum Glück lebe ich mit einem sehr aufgeschlossen Menschen zusammen und das "Schuhe sofort nach dem Betreten des Hauses ausziehen-System" funktioniert reibungslos :-)


Das Hausfrauen-Dasein ist aber nicht ganz tagesfüllend, da bleibt mir noch reichlich Zeit für lange Spaziergänge durch die Stadt oder am Meer entlang. Das Meer im Winter ist auch etwas Besonderes, man kennst es ja meist nur von Reisen im Sommer und stundenlang am Sandstrand in der Sonne braten. Aber auch in der kalten Jahreszeit strahlt es eine wunderschöne, für sich eigene Stimmung aus. Und jedes Mal wenn ich am Strand entlang gehe, begleitet mich einer der streunenden Hunde hier. Am Liebsten würde ich jeden von Ihnen mit nach Hause nehmen :-)

Ansonsten versuche ich mich mit den Leuten hier anzufreunden, Gleichgesinnte zu finden und ein soziales Netzwerk aufzubauen. Ich denke, dass das hier sehr einfach ist, denn die Chilenen sind sehr offene Menschen, sehr hilfsbereit und kontaktfreudig. Und außerdem sind sie sehr neugierig auf Menschen von anderen Kontinenten. Man sollte glauben durch den vielen Tourismus hier sind sie andere Kulturen gewohnt, aber dennoch ist man als Fremder hier eine kleine Attraktion :-) Bzgl des Kletterns haben mich schon drei Leute angeschrieben, mit denen ich jetzt mehr oder weniger in Kontakt stehe, denn hier gibt es nur eine einzige Indoor-Klettermöglichkeit und die ist gerade geschlossen weil sie saniert und in ein Kulturzentrum integriert wird. Wenn man die richtigen Leute kennt, kann man auch jetzt dort klettern, aber irgendwie hat es noch nicht sein sollen. Die Chilenen sind sehr gemütlich und was Verabredungen betrifft nicht gerade die Zuverlässigsten, da muss man Geduld beweisen.

Und weil es ja nicht nur darum geht sich die Zeit irgendwie zu vertreiben, sondern ja leider auch das Geld die Welt regiert, habe ich heute meine erste Job-Bewerbung versandt :-) An ein kleines Hotel im Zentrum, deren Besitzer auch eine Reiseagentur besitzt. Auf der Homepage präsentieren sie das Hotel sehr nett in Spanisch und -hach, da freut man sich- ein Button für die englische und einer für die deutsche Version. Klick, die deutsche Seite öffnet sich und ich fang an zu lachen. Man versteht zwar was gemeint ist, aber deutsch ist das nicht. Meine Vermutung ist, dass da ein automatischer Übersetzer aus dem Internet im Hintergrund läuft. Also allein für die Homepage könnten sie mich schon einstellen ;-) Ich hoffe sehr stark, dass sich bald etwas ergibt, auch wenn es nur eine Anstellung für ein paar Stunden pro Woche ist. 

Ich find die Übersetzung mit der Dusche einfach so cool, darum hier ein kleiner Ausschnitt der Homepage von deren Startseite:




Soviel zu einem kleinen Einblick in meinen derzeitigen Tagesablauf.

Viele liebe kühlende Grüße aus dem kalten Patagonien!
Michi

Dienstag, 10. Juni 2014

Was für ein Wochenende...!

... ein Aufregendes!!!
Es gibt kleinere Familien und es gibt größere Familien, und jene von Alejandro zählt eindeutig zu den größeren! Wow!

Alejandro hat drei Gschwister, zwei studieren zurzeit in Viña del Mar, in der Nähe von Santiago, und seine ältere Schwester hat Familie und drei Kinder. Also wenn die ganze Familie sich am Sonntag zum Essen trifft ist da ganz schön was los :-) So auch dieses Wochenende. Der Jüngste, Augustin, feierte diese Tage seinen 3. Geburtstag und zu diesem Anlass kamen auch die beiden Geschwister aus Viña del Mar von Donnerstag bis Montag zu Besuch.
 
Das Wochenende startet am Freitag mit einem Mittagessen bei der Oma, die - anfänglich etwas verärgert, da ihr erst drei Stunden zuvor Bescheid gegeben wurde - sich dann sehr über den riesigen Familienbesuch freut. Riesig bedeutet hier 13 Personen, das ist der engste Familienkreis ;-) Hm, viell kommt es mir auch nur so riesig vor, da der chilenische Charakter ziemlich laut und aufbrausend und mit Action verbunden ist, ich denke, sie sind den Italienern sehr ähnlich in dieser Hinsicht. Und dann noch dazu mit den Kindern... jaja :-)

 
Am Samstag wurde dann Agustin´s Geburtstag gefeiert. Seine Schwester lud uns zur Once ein, also so was wie bei uns zur Jause. Natürlich wieder mit der ganzen Familie und noch dazu die Familie von Agustin´s Papa. Ein lustiger Abend! hier gibts auch ein paar Fotos - das Geburtstagkind darf immer ein Stück von der Torte abbeißen :-)


 
Am Sonntag dann traf sich die Familie zum Mittagessen bei Mama, man will die Gschwister auf Kurzbesuch ja möglichst oft sehen :-) Für mich sind diese Treffen wirklich sehr nett, aber auch sehr anstrengend. Die lebhaften Ausdrucksformen, die Kinder und natürlich die Sprachbarrieren. Selbstverständlich möchte ich mich am Gespräch beteiligen und zuhören und mitreden, doch das kostet mich noch zusätzlich jede Menge Kraft. Es wird zwar von Tag zu Tag leichter und viele aus der Familie sprechen sehr langsam und deutlich mit mir, aber dennoch ist es sehr mühsam. Alejandro´s Oma spricht sehr schnell und oft auch undeutlich - da versteh ich kein Wort... Alejandro und ich haben beschlossen, an dem Tag, an dem ich mich mit seiner Oma allein unterhalten kann, wird groß gefeiert :-D HAHA :-) Ich freu mich schon!



 
Und dann fand samstag mittags in Österreich auch die Hochzeit von Katja und Flo statt! So gern wäre ich dabei gewesen! Großen Dank an meine liebe Großcousine (DAAAANKE Angi :-) ) konnte ich via Whatsapp-Livestream ein klein wenig teilhaben an der Feier! Den ganzen Tag piepste immer wieder mein Handy und juhuuuuu - wieder ein Foto von der Hochzeit. Und auch eine kleine Video-Botschaft an das Brautpaar konnten wir übermitteln. Und vielen lieben Dank, Katja und Flo, dass ihr euch trotz der Feierlichkeiten kurz Zeit genommen habt für eine kurze Videobotschaft nach Chile - ich habe vor Freude fast geweint! Was heißt fast - ich HAB geweint!


Ja, das war dieses aufregende Wochenende! Wahrscheinlich ist es mir nicht gelungen, all die Emotionen die mich dieser Tage erfüllt haben, in Worte zu packen, aber mit ein bisschen Phantasie könnt ihr sie sicher ein wenig nachempfinden ;-)



Ah, eine Woche zuvor gab es ja auch etwas zu feiern - Alejandro´s Patentante feierte auch Geburtstag. Aber noch größer, denn nun war nicht nur die Familie seiner Oma (also jene von diesem Wochenende) geladen, sondern auch die Familie der Patentante. Alles in allem sicher 25 Leute - und jede Menge Kinder! ;-) Und noch mehr zu Essen, bei jeder Feier wird immer ganz groß aufgedeckt!



Und zu guter Letzt, einfach nur weil es so schön ist - ein paar emotionale Bilder ;-)
Ciao, hab euch alle lieb!




Donnerstag, 5. Juni 2014

New Design

Es ist an der Zeit, das Design meines Blogs zu verändern. Zu Beginn fühlte ich mich wie ein Vogel in den Lüften, ein "Freigeist auf Reisen" eben. In den letzten Wochen flog ich irgendwo zwischen meiner Heimat, der vertrauten Umgebung, meinen Lieben und meinem neuen Abenteuer hier in Chile herum, zog schweigend meine Kreise in der Höhe und wartete...

"Ein Freigeist auf Reisen", das bin ich immer noch und werde es wohl immer bleiben. Doch wird es Zeit sich auf den Boden gleiten zu lassen, über die vereisten Felder und teils verschneiten Straßen von Punta Arenas hin zu meinem Zuhause. Alles braucht seine Zeit, und ich fühle die Erde ruft mich. Ich bin angekommen. Vielleicht noch nicht vollständig, aber ich spüre schon den Boden unter meinen Füßen. Und das ist gut so... Schritt für Schritt...

Daher ist das Design meines Blogs auch nicht mehr passend. Der Himmel, die Wolken; es ist Zeit ihn zu verlassen. Vielmehr symbolisiert nun ein Baum meine Gefühle. Lebende Natur, erdverbunden, tief verwurzelt. Angekommen... und unterwegs "auf den Spuren des Lebens".

Und jeden Tag versuche ich mit Freude und Motivation in den neuen Tag zu springen :-)


Auch das Layout hab ich ein wenig verändert. Auf der rechten Seite findet ihr jetzt eine kleine Foto-Diashow. Hier kommen immer die neuesten Bilder dazu und immer etwas mehr als im Post zu sehen sind ;-)

Ob Regen, Schnee oder Sonne - ich wünsch euch einen wunderschönen Tag und tragt die Sonne im Herzen!!! :-)

Besitos!

Montag, 2. Juni 2014

Entspannen

Nach meiner aufregenden Reise Mitte Mai und den spannenden ersten Tagen hier in Punta Arenas, haben wir die letzte Woche zum Entspannen genutzt. Es ist schwieriger als man denkt, in einem Land zu leben deren Kultur einem fremd ist und deren Sprache man nicht versteht. Es kostet mich sehr viel Energie mich mit diesen neuen Aspekten aueinander zu setzen, jeden Tag aufs neue Worte zu hören, die man nicht versteht. Daher haben wir uns einfach mal in paar schöne Tage in der Natur gegönnt :-)

... Hier muss ich einen zeitlichen Absatz einfügen. Mit diesem Abschnitt des Blogs hab ich am Morgen begonnen, zu einem Zeitpunkt an dem ich mich sehr wohl gefühlt habe. Jetzt starte ich den Versuch den Post fertig zu stellen, muss aber feststellen, dass es gar nicht so einfach ist einen Post übers Enstspannen zu schreiben, wenn man sich gerade fürchterlichst darüber ärgert, dass einem WIEDER EINMAL der Kuchen im Ofen verbrannt ist - Arrrrrrgh!!! :-/
Gut, bei dem Gedanken an Entspannung und beim Versuch etwas Entspannendes zu schreiben, wird man sichtlich wieder ruhiger :-) Also falls ihr einen Emotionswandel im Text bemerkt, dann liegt das an meinem missglückten Kuchen eben ;-)

... Zurück zur Geschichte:
Letzte Woche war wunderbar herrliches Wetter mit Sonnenschein angesagt, das wollten wir nutzen und ein wenig die Natur in der Region erkunden. Viele Dinge sind ja leider schon dem Tourismus zum Opfer gefallen und es wird oftmals viel zu viel Eintritt verlangt. Dennoch findet man viele nette Plätze die noch fast unberührt scheinen.

Einen Tag verbrachten wir im RESERVA MAGALLANES, einem Naturschutz-gebiet am Rande von Punta Arenas. Die Sonne lud uns ein zu herrlichen Spaziergängen durch Wälder, über Bäche und Wiesen. Die Verwaltung erzählt uns dass in dem Gebiet auch Pumas leben und gibt uns eine Broschüre über Verhaltensregeln mit. Doch blicken ließ sich leider keiner. Jedoch standen wir plötzlich inmitten einer Herde Wildpferde! Wunderschöne Pferde, in allen Farben und völlig ungezwungen. Sie ließen uns sogar auf wenige Meter herankommen um sie aus größter Nähe bewundern zu können.
Ach ja, zu dieser Zeit konnten wir ungestört die Natur mit all ihren Klängen genießen, doch im Sommer, denke ich, dürften hier viele Einheimische zum Entspannen kommen, denn man darf mit dem Auto in den Park fahren und an der "Straße" gibt es immer wieder eine Art Campingplatz mit einem überdachten Sitzplatz und einem Quadrat am Boden für das Zelt und etwas entfernt ein kleines Häuschen für etwaige Bedürfnisse.
 
 


Mitte der Woche gönnten wir uns schließlich noch zwei Tage Erholung im LLANURAS DE DIANA, einer kleinen Anlage in der Nähe von Puerto Natales. Der Bus brachte uns nach 2,5 Stunden Fahrt vor den Eingang der Anlage. Wir standen vor einem großen Einfahrtstor, hinter dem ein breiter Weg mitten in eine große Parkanlage führt. Links und rechts säumen alte Bäume und kleine Bäche, die über einen kleinen Wasserfall in einen Teich münden, die Straße. Am Ende erwartet uns schließlich das Hotel, wunderschön und ruhig liegt es über einer Lagune mit einsamen Spazierwegen.
Die sonnigen Tage verbrachten wir mit langen Spaziergängen durch die wunderschöne Anlage, die späten Herbstnachmittage im hauseigenen Swimmingpool und der Sauna. Ein Ort zum Entspannen :-)
Abends lud das Restaurant zum gemütlichen Essen mit viel frischem Fisch und anderen Köstlichkeiten ein. An der Bar klingt der Abend schließlich mit einem Pisco Sour aus...