Nach tagelangem Rumsitzen in der Wohnung überkommt einem manchesmal einfach das Gefühl "Ich muss raus". Das Wochenende war kein sehr schönes für uns, denn ein Mitglied von Alejandro's Familie ist verstorben und die letzten Tage der Woche waren geprägt von Trauer, Beistand und Mitgefühl. In diesen Momenten wird einem wieder schlagartig bewusst, wie kurz das Leben doch sein kann und wir jede Sekunde davon genießen sollten. Es ist so menschlich sich mit den vielen kleinen negativen Dingen im Alltag zu befassen und rumzujammern wie schlecht es uns doch geht und wie unfair das Leben zu uns ist... Doch warum ist es soviel einfacher in Ärger und Trauer zu verfallen denn glücklich zu sein? Der Tod hat mir wieder die Augen geöffnet: Dieses Leben leben wir nur einmal und wir sollten alles daran setzen es auch so zu leben wie wir es uns vorstellen!
Auch wenn ein geliebter Mensch uns verlässt, unser Leben geht weiter und so ist auch Alejandro wieder in der Arbeit und ich beschäftige mich mit meinen alltäglichen Dingen.
Heute morgen bin ich aufwacht und die Winter-Sonnenstrahlen blintzelten durch das Fenster, und ich spürte, heute ist der perfekte Tag um raus zu gehen! Also schnell aufgestanden, kurz unter die Dusche, warme Sachen angezogen (so um die fünf Schichten), die Kamera eingepackt und auf geht's!
Und das sind die herrlichen Fotos eines wunderschönen zwei-stündigen Spazierganges am Morgen... oder naja, seien wir ehrlich, vormittags ;-)
Die Spiegelung am Weg auf dem ersten Foto ist Eis. Das Thermometer zeigt - 2°C und in der Nacht hat es geregnet. Da sich die Hausbewohner hier nicht immer zuständig fühlen, die Gehsteige vom Eis zu befreien, hat es mich bei der ersten Unachtsamkeit gleich mal auf meinen Allerwertesten gesetzt *hrmpf*
Am Strand angekommen, genoss ich die Einsamkeit. Keine Menschenseele kreuzte meinen Weg, nur der Wind blies über den Sand, das Meer schlug seine Wellen und man konnte den Blick am Horizont bis nach Feuerland schweifen lassen. Nur ein paar Komorane und einige andere Meeresvögel teilten heute die Schönheit des Meeres mit mir.
Am Heimweg schlug das Wetter dann plötzlich um. Von den Bergen zogen tief-graue Wolken auf, die in Kürze den Himmel verdunkelten. Auf den letzten 200m Metern meines Heimweges umspielten schließlich Schneeflocken meinen Körper. Schön :-)