Freitag, 24. Januar 2014

Pisco

Pisco Cola, Pisco Sour, Pisco con Calafate.... Und am nächsten Tag einen Kater ;-)

Pisco ist hier eine Art Nationalgetränk und es schmeckt einfach herrlich! Bis dato habe ich keinen Pisco gekannt, also habe ich bereitwillig überreden lassen einen zu kosten.

Die erste Bekanntschaft mit Pisco machte ich letztes Wochenende in Punta Arenas. Bevor wir Richtung Disco loszogen machten wir es uns in der Wohnung bei Musik und einer Flasche Pisco mit Cola gemütlich. "vorglühen" sozusagen :-) Zu zweit leerten wir die halbe Flasche und ich habe mir nichts dabei gedacht, denn üblicherweise kann mein Körper schon einiges an Alkohol aufnehmen. Aber Pisco... Pffff... Sagen wir mal so, ist schon einige Jahre her dass ich einen Filmriss hatte. Na gut, eine halbe Flasche ist nicht wenig, ich schieb die Schuld mal einfach auf die Menge.

Soweit so gut meine ersten Erfahrungen mit Pisco. Gestern folgte dann der zweite Streich. Die kurze Vorgeschichte: Mein Kletterguide Jorge will mir eine tolle Bar in Puerto Natales zeigen und wir treffen uns in seinem Hostel. Zu dritt mit einem Freund trinken wir eine Flasche Wein und Jorge spielt Gitarre. Ich liebe es jemanden beim Gitarrespielen zuzuhören. In einer Ecke steht eine kleine Trommel und ich begleite ihn zu seinen Klängen. Herrlich! Am Nebentisch sitzt eine bayrische Familie und wir kommen sofort ins plaudern. Kurze Zeit später brechen wir alle zusammen in die Bar auf. Eine sehr nette Bar, gut gefüllt und eine feine Stimmung. Jorge meint ich müsse Pisco Sour probieren, das ist einfach ein Muss in Chile. Mhhh, schmeckt wirklich lecker! In der zweiten Runde teste ich dann was ganz Spezielles. Calafate Sour. Calafate ist eine Beerenfrucht hier aus der Region und wird mit Pisco gemischt. Mhhh, schmeckt mir noch besser als Pisco Sour!
Also... 2 Gläser Wein und 2 Pisco Sour in fünf Stunden und ich bin schon wieder recht gut angeheitert. Wie kann das sein?! Mein erster Verdacht war, dass ich keinen Alkohol mehr vertrage, aber es kommt mir doch ein wenig komisch vor...

Ha! Sitze ich heute im Bus und erzählt mir meine Sitznachbarin, dass Pisco extrem stark ist und so um die 35-50% hat. Na jetzt wundert mich nichts mehr! Liegt es also doch nicht an mir ;-)

Das ist ja wieder typisch Michi: learning by doing.... Erst ein paar Mal versuchen, dann erst informieren... That's me, hihi :-)

PS: hier in Südamerika kann keiner meinen Spitznamen aussprechen, hier bin ich [ mikaela ] Ich mag die Art, wie sie meinen Namen aussprechen :-)

Donnerstag, 23. Januar 2014

Torres del Paine

Aus meiner Trekkingtour im Nationalpark ist ja aufgrund meiner Knieschmerzen und der nicht vorhandenen Kondition leider nichts geworden. Die anfängliche Überlegung nur einen Teil des "W" zu wandern musste ich leider auch verwerfen, da ich von der Mitte weg dann keinen Bus gehabt hätte. Also ganz oder gar nicht.
Die einzig sinnvolle Lösung scheint eine Tagestour mit einem Bus zu sein. Naja, ich bin ja absolut kein Fan von Massentourismus aber man kann nicht hier in Puerto Natales oder Patagonien sein ohne den Torres del Paine gesehen zu haben. Also buche ich die Tour für ca 35 Euro und erwarte mir nicht allzu viel davon. Touristische Attraktionen lassen sie sich hier ganz schön teuer bezahlen. Hinzu kommt noch der Eintritt in den Park für ca 25 Euro.


Wenigstens werde ich für mein Geld direkt vom Hostel abgeholt, um 07:30 Uhr morgens. Die Nacht war kurz und etwas unruhig, denn jemand hat sehr laut geschnarcht. Zum Glück hab ich immer meine angepassten Ohrstöpsel dabei! 

Erster Stopp ist bei einer riesigen Höhle wo es ein in Originalgröße nachgebautes Urtier, das Milodon, zu bestaunen gilt. Nochmal ein Eintritt von ca 5 Euro. 


Am Weg zum Park (ca 130 km) halten wir immer wieder an um die Torres von allen Seiten bewundern zu können, nach dem dritten Stopp wird mir sogar das fotografieren schon langweilig... Aber wir sehen auch Straußenähnliche Vögel, die Nandu, und eine Herde Guanakos, die der Familie der Lamas angehören.


Im Park selbst dann das gleiche Spiel. Bei den Aussichtspunkten angehalten, alle raus aus dem Bus, fotografiert, alle rein in den Bus und weiter. Ach wie ich solche Ausflüge gern habe... Die Natur erleben kann man hier nicht. Nur zweimal finde ich die Möglichkeit die Natur mit all ihrer Schönheit und all ihren Kräften zu genießen. Interessanterweise beide Male am Wasser, an einem wunderschönen Wasserfall und am Ufer der Lago Grey, in den eine Gletscherzunge mündet und Eisberge am Wasser treiben.



Ja, das war es dann auch schon wieder mit den Highlights vom Torres del Paine. In so einer Bustour erlebt man nicht allzu viel. Wahrscheinlich spürt man schon beim Lesen wie toll ich diese organisierten Massentransporte finde, aber eines kann ich definitiv behaupten: wenn ich mal wieder hierher kommen werde, dann ist der Torres del Paine definitiv ein paar Tage Zeit wert. Es ist ein wunderschöner Nationalpark mit Bergen, Gletschern, Seen und vielen Tieren, die unbedingt mit Ruhe, in mehreren Tagen und zu Fuß erkundet werden sollten!





Rock Climbing & Horse Riding

Puerto Natales ist bekannt als Eingangstor zum Torres del Paine, dem größten und beliebtesten Nationalparks hier. Es gibt kilometerlange Wanderwege und unendlich viel Landschaft mit einer artenreichen Tierwelt. Eine der einfacheren Trekkingrouten ist das sogenannte "W", welches fünf Tage inklusive Hin- und Rückfahrt von P. Natales aus benötigt. Das war mein ursprünglicher Plan. Aber wie so oft im Leben kommt es anders.

Leider schmerzt mein Knie nach wie vor beim bergab steigen und meine Kondition lässt nach drei Monaten des aufgezwungenen Nichtstuns natürlich zu wünschen übrig. Also was tun? Die Dame im Office rät mir vom "W" ab, mit Knieproblemen hätte ich nur Schwierigkeiten da es teilweise stark bergauf (und bergab) geht. Gut, dann eben nicht die traditionelle Trekkingroute. Dinge die jeder macht interessieren mich ja ohnehin nicht sonderlich. Da dies eine sehr sportliche Stadt ist, ist auch schnell eine Alternative gefunden. Horseback Riding, Klettern und eine Tagestour mit dem Bus durch den Park. Aber davon morgen mehr.

Das Horseback Riding war eine tolle Erfahrung. Im Westernsattel ging es den ganzen Tag durch wunderschöne Landschaft, über Weiden, durch Wälder und auf die Spitze des Hügels mit traumhafter Aussicht über den Fjord. Mittags machten wir am Lagerfeuer rast und aßen ein leckeres Sandwich mit Huhn, Käse, Tomaten und Avocado - ich liebe Avocados! Faszinierend: hier ist es Sommer und wir hatten eine zeitlang Eisregen... Auch hier spielt das Wetter verrückt.

Und dann heute klettern.... Oh, wie habe ich es vermisst! Ich habe einen geführten Klettertrip gebucht und war aber schlussendlich die einzige. Das war fein :-) Mit traumhaften Blick auf die Laguna Sofia klettern wir auf bestem Konglomerat. Der Fels ist so anders als zuhause und sehr schön zu klettern. In diesem Sektor gibt es 20 Routen von V+ aufwärts, fein, auch ein paar für mich dabei :-) Topo gibt es keine, man weiß es einfach. Klettern ist hier nicht sehr populär, man merkt es auch an den Routen, alle noch sehr sauber und griffig ;-)
Es ist ein so tolles Gefühl wieder am Felsen zu sein, ich kann es gar nicht beschreiben. Es ist wie wenn man einen lang vermissten Freund wieder trifft!

Im Hostel

Nach dieser beeindruckenden Erfahrung bei meiner chilenischen Gastfamilie ging es weiter nach Puerto Natales. Diese Stadt bietet wenig sehenswertes, jedoch zieht sie jeden Touristen von jung bis alt, von Bustourensitzer bis Backpacker, in seinen Bann. Denn hier befindet sich der Ausgangspunkt zu einer Tour in den berühmten patagonischen Nationalpark Torres del Paine. In den Straßen reiht sich ein Tourenanbieter an den anderen und ein Hostel an das nächste. Diesmal steige auch ich in einem Hostel ab, ich möchte die Erfahrung nicht missen. Ein weiterer Grund ist, dass ich mir erhoffe hier ein bisschen mehr Zeit für mich zu haben. Ohne die ständige Aufmerksamkeit meiner liebenswerten Couchhosts. Ich bekomme ein Bett in einem Schlafsaal mit neun Betten zugeteilt, Bettwäsche und ein Handtuch zur Verfügung gestellt. Das Hostel ist zwar mit ca. 20 EUR pro Nacht ein wenig teurer, dafür gibt es hier besseren Service. Ich bekomme ein leckeres Frühstück mit hausgemachten Brot, Marmelade und wer will auch Eierspeise; die Betten sind sehr bequem, alles sehr sauber und es gibt sogar Computer mit Internetzugang. Endlich kann ich meine Fotos zur Sicherung mal hochladen. Ist allerdings eine langwierige Aufgabe, ich sitze zwei Abende zu je drei Stunden vor dem Kastl. Aber das ist es wert.
Am ersten Abend sitze ich im Aufenthaltsraum und komme mit einem Reisenden aus Südafrika ins Plaudern, wieder nichts mit Zeit für mich. Das scheint auf einer solchen Reise unmöglich zu sein ;-) Aber es ist schön, ich liebe es so viele Leute kennen zu lernen! Er kommt aus Kapstadt und hat seine eigene Baufirma, natürlich ein Thema worüber wir uns länger unterhalten. Am nächsten Abend plaudere ich mit einem Mädel aus der Schweiz und einem aus Deutschland, meist in englisch, da noch andere Leute im Raum sind. Der Erfahrungsaustausch hier im Hostel ist einfach unerschöpflich; so viele Menschen aus den verschiedensten Ländern und Unmengen an Geschichten. Heute Abend habe ich mich mit Leuten aus Deutschland, der Schweiz, Rumänien, Australien und Chile unterhalten, einfach unglaublich :-)

Jedoch... Nach diesen vielen Erfahrungen empfinde ich Couchsurfing als die angenehmere Unterkunft. Einerseits hat man dort etwas mehr Ruhe, ein wenig Zeit für sich selbst und einen Rückzugsort. Und andererseits ist man durch seinen host viel näher beim eigentlichen Leben hier. Man kann die Mentalität besser wahrnehmen und die Kultur kennenlernen.

Mein Ziel ist es nicht so viele Attraktionen wie nur möglich zu besuchen. Ich möchte die Kultur, die Menschen hier und deren Lebensweise erleben... Und wo geht das intensiver als beim couchsurfen :-)

Montag, 20. Januar 2014

Gastfreundschaft

Die Menschen in Argentinien und Chile sind sehr offen und warmherzig, ich glaube, ich habe dies schon öfters erwähnt. Am Samstag durfte ich eine unglaublich tolle Erfahrung machen! Mein Host Alejandro bat mich ihn zum lunch zu seiner Großmutter zu begleiten.  Alejandros Familie ist groß, er hat einen jüngeren Bruder und zwei jüngere Schwestern und drei Neffen und Nichten bislang. An diesem Tag durfte ich beinahe alle kennenlernen. Seine ältere Schwester, ihre drei Kinder und die Großelternn nahmen am lunch teil, und zuvor kamen sein Vater und seine jüngere Schwester auch vorbei. Sie alle begrüßten mich so herzlich!
Als Vorspeise wurde eine klare Suppe mit viel Gemüse und Lammfleisch serviert, einfach köstlich, a la "Oma's Hausrezept". Zum Hauptgang brachte man hausgemachte Gnocchi mit Fleischsoße und als Nachtisch Eiscreme. Es war sooo lecker dass ich deutlich mehr gegessen hatte als eigentlich nötig gewesen wäre! Mmmmmh!

Man kann gar nicht anders als diese Familie in sein Herz zu schließen! Anfangs hatte Alejandro alle Mühe zwischen mir und seinen Großeltern zu dolmetschen, sie sprechen kein Englisch. Wir stellen im Gespräch fest, dass manche Worte dem Deutschen gleich sind und sein Großvater scherzte, jetzt spricht er schon zwei Worte Deutsch: Auto und Gnocchi ;-) Überrascht war ich als seine 12-jährige Nichte Valentina begann sich mit mir in Englisch zu unterhalten. Sie besucht eine bilinguale Schule und spricht ziemlich gut Englisch und auch Italienisch. Wir haben viel Spaß bei unseren Gesprächen da wir viele Wörter umschreiben und mit Händen und Füßen darstellen müssen :-)

Nach dem Essen fuhren Alejandro, seine Schwester, die Kinder und ich noch in die Shopping Mall.

Es war ein tolles Erlebnis bei einer unglaublich netten Familie. Abseits von jeglichem Tourismus durfte ich für einen Tag Teil einer chilenischen Familie sein. Für diese Erfahrung bin ich sehr dankbar!

Zu Beginn meiner Reise hätte ich nicht gedacht je so intensive Erlebnisse genießen zu dürfen! Es ist einfach unglaublich!

Freitag, 17. Januar 2014

Collectivos

Heute mache ich mich auf den Weg nach Porvenir, einem kleinen Dorf auf Tierra dem Fuego. Die Fähre legt um 9 Uhr morgens ab und benötigt zwei Stunden bis Porvenir. Um 14 Uhr geht die Fähre schon wieder retour, bleibt also nicht viel Zeit. Ich nutze sie zum spazieren und fotografieren, es ist ein gemütliches Dorf.

Auf der Fähre schmöker ich in meinem Tagebuch... was ich schon alles erlebt habe :-)
Im Buenos Aires sind mir wohl die witzigsten Dinge passiert. Vielleicht scheint es aber nur so, weil ich mich jetzt schon eingelebt habe und auch ein bisschen besser spanisch spreche.... Pero...sólo un poco! ;-)

Das Highlight jeder Stadt ist wirklich das Benutzen der öffentlichen Verkehrsmittel, auch in Punta Arenas. Bis ich immer herausgefunden habe wie das funktioniert vergeht einige Zeit, und dann beim ersten Versuch, immer die Angst nicht ans Ziel zu kommen :-) Hier fahren Linienbusse, aber nur sehr selten, beliebter sind die collectivos. Das sind Sammeltaxis welche die selbe Route wie der Bus nehmen, aber weil in ein Taxi ja nur vier Passagiere passen, gibt es jede Menge von diesen collectivos. Das Gemeine dabei ist dass sie genauso aussehen wie normale Taxis, nur mit einem Schild am Dach. Bevor ich das erste Mal eingestiegen bin, bin ich mindestens zehn Minuten an der Straße gestanden und habe das Spektakel beobachtet. Warum steigen die Leute in ein bereits besetztes Taxi ein? Wie dividieren die denn den Preis auseinander? Woher wissen sie wo das Taxi mit den anderen Passagieren hinfährt? Fragen über Fragen! Als das endlich geklärt war steige ich in eines ein und stelle mir die nächste Frage... Wo und wieviel und wann bezahl ich denn? Hmm, der Fahrer sagt nichts...mal abwarten was der nächste der einsteigt macht. Aaah, ok, man drückt dem Fahrer einfach 400 Peso in die Hand! So easy...! 400 Peso sind übrigens ca 60 Cent. "Einheimischen-Dinge" sind in Südamerika sehr billig, aber Touristen zahlen Preise wie in Europa.

Ich liebe diese kleine Herausforderungen des Tages! Man freut sich stets über jeden noch so kleinen errungenen Sieg :-)

Donnerstag, 16. Januar 2014

Punta Arenas

Punta Arenas ist eine gemütliche Stadt, die Leute sehr entspannt, man fühlt sich einfach wohl. Viel zu sehen gibt es hier nicht, ein paar kleine Museen, einen beeindruckenden Friedhof, eine nette Plaza im Zentrum und eine schöne Hafenpromenade. In einem Tag hat man alles erkundet. Da ich die Pinguine schon in Ushuaia gesehen habe und mir der Nationalpark hier mit 200km einfach zu weit entfernt ist, genieße ich meine freie Zeit. Mache Spaziergänge durch das Zentrum und sitze am Plaza in der Sonne. Heute ist das Wetter herrlich, Sonnenschein und nur wenig Wind. Hier am Plaza tummeln sich sowohl Einwohner als auch Touristen, neben mir spielt jemand wunderschön Gitarre und rund um den Platz bummeln Menschen durch die hölzernen Marktstände. Ich genieße es hier!

Am Freitag will mir mein Host, Alexandro, das Nachtleben der Stadt zeigen, bin schon sehr neugierig. Angeblich blüht die Stadt erst in der Nacht so richtig auf.

Hier habe ich viel Zeit die Erlebnisse zu verarbeiten und über alles nachzudenken. Es geht einen viel durch den Kopf wenn man einmal raus ist aus dem Hamsterrad "Alltag". In den zwei Wochen meiner Reise habe ich schon so viele Menschen kennengelernt und an deren Leben teilhaben dürfen. Es sind so viele Eindrücke dabei wovon man sich immer einen Teil für sich mitnehmen kann. Das ist eine tolle Erfahrung! Ich kann mir momentan gar nicht vorstellen wie ich zu Hause mein Leben gestalten soll, wenn ich daran denke fühlt es sich so einengend und bedrückend an. Immer am selben Ort zu leben, die selben Leute um sich zu haben und wenig Neues oder "Anderes" zu sehen. Was ist "zuhause" überhaupt? Die Gesellschaft sagt uns, es ist ein Haus mit Garten, Ehemann und Kindern. Aber... was ist wenn ich mich in dieser Rolle nicht wohl fühle? Welche Alternativen habe ich? Natürlich fühle ich mich im Umfeld meiner Familie und meiner Freunde geborgen und ich weiß dass hier immer ein Platz für mich sein wird. Aber nirgendwo fühl ich mich zuhause, mein zu Hause ist an keinen Ort gebunden. Mein zu Hause ist in meinem Herzen und meiner  Seele. Wenn ich mich in meinem Inneren wohl fühle, im Einklang mit mir selbst bin und nicht auf die Zwänge der Gesellschaft eingehe, dann bin ich glücklich.
Ja, ich bin 29 und ich sollte schon längst verheiratet sein, Kinder und ein Haus haben, aber ich habe mich entschieden nicht den Zwang der Gesellschaft zu leben. Das macht mich nicht glücklich. Vielleicht kommt irgendwann einmal der Zeitpunkt dafür, dann werde ich es spüren und auch in meinem Herzen bereit dafür sein. Doch noch ist es nicht soweit. Die letzten Jahre habe ich es schon gespürt, denn ich hatte stets Fernweh, doch habe ich nie darüber nachgedacht. 2013 war ein Jahr des Umbruchs, 2014 wird ein Jahr der Neuorientierung. Nun weiß ich dass ich nicht den Vorgaben der Gesellschaft folgen werde. Was das bedeutet weiß ich selbst noch nicht, aber ich bin bereit MEINEN Weg zu gehen. Es ist schwer aus der Gesellschaft auszubrechen, man stösst auf viel Widerstand und Unverständnis, das hat mir im letzten Jahr sehr zu schaffen gemacht. Doch diese Reise zeigt mir schon jetzt dass es richtig ist! Ich will nicht nach Vorgaben leben, ich will ICH SEIN und damit muss ich mit Traditionen brechen, auch wenn es schmerzt.

Lebe DEIN Leben, nur so kannst du jene Erfahrungen machen die für dich wichtig sind. Gehe DEINEN Weg. Genieße es und sei glücklich!

Mittwoch, 15. Januar 2014

Bye Ushuaia, bye Tierra del Fuego

Ushuaia ist eine tolle Stadt! Mit ihren ca 70.000 Einwohnern liegt die Hafenstadt sowohl direkt am Beagle Channel als auch am Fuße des Cerro Martial. Eine beeindruckende Landschaft! Heute leben die Bewohner hauptsächlich vom Tourismus, wöchentlich legen hier Schiffe in die Antarktis ab und mehrere Kreuzfahrtschiffe an. Dazu kommen noch all die Busreisenden und backpacker. Eine geschäftige Stadt, die viele Argentinier aus dem ganzen Land anlockt in der Hoffnung auf gut bezahlte Arbeit. Mein Host, Lucas, erzählte mir, dass es zwar leicht wäre Arbeit zu finden, aber sehr schwierig eine bezahlbare Unterkunft. Vor einigen Jahren besetzten Arbeiter einfach leerstehende Häuser und wohnen bis heute darin.
Die Ureinwohner dieser Gegend nannten sich Yamana und lebten von Seerobben und ähnlichem. Trotz der Kälte, oder besser aufgrund dieser, waren sie bis auf einen Lendenschurz völlig nackt, denn jede Kleidung würde langsamer trocknen und nass weniger wärmen als die eigene Schutzschicht der Haut. Durch den Einfall der britischen Mission wurden Krankheiten eingeschleppt, welcher viele Yamanan zum Opfer fielen.

In der Stadt selbst gibt es kaum Sehenswürdigkeiten, nur ein Shop neben dem anderen. Alles für Touristen. Die Höhepunkte waren eine Wanderung auf den Glaciar Marcial (mit Schnee im oberen Teil :-) ), die Bootstour am Beagle Channel zu den Pinguinen und eine Privattour mit Lucas auf seinem Motorbike durch die nächtliche Stadt.
Ach ja, und natürlich auch hier wieder das Bus fahren! Die Wohnung meines Hosts lag ca 6 km außerhalb des Zentrums. Manchmal nahm mich Lucas mit dem bike mit in die Stadt, aber meist musste ich auf den Bus warten. Wie ihr euch vorstellen könnt gibt es hier natürlich keine Fahrpläne, man stellt sich an die Station und wartet... Manchmal bis zu 30 Minuten. Oder man hält den Bus mit Armzeichen einfach an der Straße auf. Beim aussteigen das selbe: man sagt dem Fahrer wo er halten soll und steigt aus. Und dann gibt es noch unterschiedliche Busse. Die gelben sind städtische Busse, gleichen den unseren, man kann aber nur mit einer aufladbaren Wertkarte bezahlen. Hat man keine fragt man liebevoll den Gast am nächstgelegen Sitz ob er einem seine borge und gibt ihm dafür die 4 Pesos. Like me ;-) Und dann gibt es noch weiße Kleinbusse, die aber wiederum nur Bargeld nehmen. Tubios.
Dies sind immer die kleinen Hürden die es zu meistern gilt und man jedesmal ganz stolz darauf ist mit den einfachen Spanischkenntnissen Erfolg zu haben :-)

Das war die südlichste Stadt am Ende der Welt, oder... wie die Argentinier sagen: it is the beginning the world!

An der Grenze

In Europa gibt es ja seit Jahren schon keine Grenzkontrollen mehr, zumindest in den meisten Ländern. Wir sind es gewohnt die Grenze ohne anzuhalten zu passieren oder den Pass einem unmotivierten Beamten für einen flüchtigen Blick zu zeigen. Neuerdings ist der Grenzübergang nach Abriss der Grenzstation ja bloß mehr an einem kleinen Hinweisschildchen und den andersfarbigen Autobahnschildern erkennbar.
Hier in Südamerika dreht sich die Welt anders. Der Grenzübergang zieht sich über eine Stunde hin. Ok, zugegeben, wir sind in einem großen Bus unterwegs, aber dennoch... Die Ausreise aus Argentinien geht problemlos von statten, ein Stempel in den Pass und erledigt. Um das Niemandsland auf der sehr unebenen Schotterstraße zu überqueren benötigt der Bus etwa 20 Minuten. Dann der chilenische Kontrollposten. Alle raus aus dem Bus, beim Schalter anstellen und ja nicht das Einreiseformular in 4-facher Durchschrift vergessen, wovon schon eine Kopie die Argentinier behielten. Pass wird gescannt, Stempel rein und zwei der Durchschriften wieder mitgegeben.
Das war der einfache Teil, nun der etwas kompliziertere. Es ist verboten, frische Früchte und Gemüse, Fleischprodukte, Kräuter und was weiß ich was sonst noch alles nach Chile einzuführen. Damit wollen sie ein Einschleppen fremder Krankheiten und Keime verhindern. Also heißt das für uns entweder vorher alles aufessen oder wegwerfen. Und es wird auch kontrolliert. Nach der Passkontrolle müssen wir in das gegenüber liegende Gebäude zur Gepäckkontrolle. Das Handgepäck wird wie am Flughafen gescannt und ich hab das Gefühl sie arbeiten hier genauer als auf europäischen Abfluggates... Ob unser Gepäck im Stauraum mittlerweile kontrolliert wurde wissen wir nicht.
Ein blühendes Geschäft jedenfalls muss der Snackshop auf der chilenischen Seite sein :-)

Ok, mittlerweile geht die Fahrt weiter und die Straße hier ist kein bisschen  besser als jene im Niemandsland. Was bedeutet, ich tippe jedes Wort ca 3x neu oder korrigiere es weil die Schotterstraße mit Schlaglöchern und Spurrillen übersät ist....

So... Bienvenidos a Chile y Besos de Austria!

Parqué Nacional Tierra del Fuego

Zehn Tage bin ich mittlerweile schon unterwegs. Rastlos. Obwohl ich mir schon je einen Tag Pause in Buenos Aires und Ushuaia gegönnt habe, bin ich stets angespannt und kann nicht beschreiben warum. Möglicherweise liegt es daran dass ich nie lange an einem Ort bleibe und mich nach Ankunft schon mit dem nächsten Ziel beschäftigen muss. Mein Host hier in Ushuaia ist touristguide und er meint es mit der Gastfreundschaft ein wenig zu gut. "you have to see this, that is very important to visit, if you want I can bring you there, what do you want to do..." So geht es jeden Tag. Ist natürlich von Vorteil, aber auch anstrengend...
Heute (Sonntag) habe ich mich für zwei Tage in den Nationalpark Tierra del Fuego geflüchtet. Hier erhoffe ich mir etwas Ruhe und Erholung. Nach einem kurzen Mittagssnack entscheide ich mich für den entlegensten Wanderweg in der Hoffnung hier nicht so viele Leute anzutreffen. Am Sonntag ist der Park nämlich scheinbar Ausflugsziel No 1.
Am Ufer des Lago Roca windet sich der Weg entlang durch wunderschöne Wälder mit dem Rauschen des Wassers im Hintergrund. Immer wieder berührt der Pfad das Ufer um dann wieder in den Wald abzutauchen. Die Entscheidung war goldrichtig, ich treffe hier nur vereinzelt auf andere Wanderer. Endlich, hier kann ich abschalten, mich auf mein Innerstes konzentrieren und zur Ruhe kommen. Immer wieder halte ich zwischen den Bäumen oder am Wasser an um der Natur zu lauschen, ihren Spirit zu fühlen und mit jedem Atemzug ihre Energie aufzunehmen. Hier in der Natur spürt man die Lebensgeister am Stärksten; kein Stress, kein Lärm, keine Technik, nur das Urtümliche, beschränkt auf das Wesentlichste. Ich genieße jeden Atemzug und komme in meiner Seele endlich zur Ruhe. Danach habe ich gesucht. Es ist herrlich. Nun sitze ich allein in der Sonne, sehe zu wie all die Tagesgäste in ihre Autos steigen, schlürfe meinen Mate und bin einfach nur glücklich :-)
PS: In dem etwas sehr spärlich eingerichtetem Schlafsaal (hier zeige ich euch besser kein Foto...) übernachtet ein weiteres Mädel. Jana aus der Schweiz ist auch allein unterwegs, mittlerweile schon seit 5 Monaten. Hier im Süden trifft man viele Gleichgesinnte... und jeder hat seine eigene Geschichte :-)




Gleichgesinnt

Vor meinem Aufbruch hatte ich große Angst ich könnte mich hier einsam fühlen. Fern von meiner Familie, fern von meinen Freunden und fern von allem was ich kenne. Doch diese Angst war unbegründet. Ich habe hier schon so viele Menschen kennengelernt, unglaublich! In Buenos Aires war es ein bisschen schwierig, denn dort leben so viele Menschen und man kann backpacker nicht von anderen Touristen unterscheiden. Doch auch in dieser Stadt hatte ich jemanden getroffen, meinen Host Luciano, der Zeit mit mir verbrachte. Und schließlich in Ushuaia... Ich denke jeder backpacker beginnt oder beendet hier seinen Trip durch Südamerika, crazy! Ich will euch kurz erzählen welche Bekanntschaften ich hier geschlossen habe (mal abgesehen von meinem Host Lucas):

Von Lena hab ich glaube ich schon kurz berichtet. Sie ist 29, kommt aus Deutschland, Dortmund, und ist insgesamt 5 oder 6 Monate unterwegs. Sie ist zuvor durch Peru, Bolivien und Uruguay gereist, also auch in den Norden. Lena ist ausgebildete Bergführerin und arbeitet auf Korsika und ähnlichem als Wanderguide. Nach ihrer Auszeit hier hat sie ein dreiwöchiges Jobangebot rund um Santiago und hängt anschließend nochmal ein Monat Urlaub dran.
Im Bus Richtung Nationalpark traf ich erstmals auf Österreicher, Matthias und ? (ich hab ihren Namen vergessen) aus Vorarlberg. Sie machen die Tour gemeinsam, sind jedoch nur fünf Wochen unterwegs.
Im Refugio im Park, wo ich eine Nacht verbrachte, lernte ich Jana aus der Schweiz kennen. Auch sie reist allein quer durch Südamerika und ist nach fünf Monaten nun bald am Ende ihres Trips angelangt. Wie ich hat sie lange auf diesen Trip gewartet und nutzte die Chance schließlich als sie ihren Job verlor.
Auf meiner Wanderung begegnete ich am Rastplatz einem schweizer Pärchen, ich denke pensioniert, mit denen ich mich toll über meine bevorstehenden Ziele unterhalten konnte, da sie von Norden nach Süden gereist sind.
Auf der Rückfahrt vom Park traf ich auf einen deutschen Burschen (Namen leider auch vergessen) der die selbe Route wie meine im Auge hat, will sie aber in nur einem Monat schaffen. Na ob sich das ausgeht... Er wirkte auch ein wenig in Hektik.
Und nun sitze ich im Bus nach Punta Arenas neben Cathrin, einem Mädel aus New Zealand, das auch fünf bis 6 Monate unterwegs ist und auch den Norden Südamerikas gesehen hat. Beim einsteigen war noch ein backpacker aus Amerika dabei, aber leider kamen wir bis jetzt noch nicht zum plaudern.

Ihr seht, hier bin ich nie allein :-)
Im Gegenteil... Will ich mal für mich allein sein muss ich mir den Ort und die Zeit richtig suchen! Gar nicht so einfach wie ihr denkt ;-)

Und das tollste an diesen Bekanntschaften ist der Erfahrungsaustausch! Jeder hat so seine eigenen Erlebnisse und Geschichten zu erzählen. Und liebe es diese Geschichten zu hören :-)

Samstag, 11. Januar 2014

Glaciar Martial und die Mentalitaet

Gestern morgen wachte ich auf und es regnete. Regen? Was soll das? Der Wetterbericht sagte Sonnenschein. Wir wollten doch heute wandern gehen. Aber so ist das hier in Ushuaia, das Wetter ist sehr unstet und es wechseln sich Regen und Wolken und Sonne staendig ab. Etwas unmotiviert schaele ich mich aus meinem Schlafsack und fruehstuecke erst einmal. Und siehe da, der Regen laesst langsam nach und als ich ausser Haus gehe, ist kein Tropfen mehr spuerbar. Meine Motivation steigt wieder! Ist es doch meine erste Wanderung seit fuenf oder sechs Wochen, seit meinem "Knie-Unfall". Lena und ich treffen uns im Zentrum und nehmen ein Taxi die Strasse hoch zur Talstation des Sesselliftes am Glaciar Martín. Wir gehen natuerlich zu Fuss. Der Reisefuehrer sagt, man braucht eine Stunde zur Bergstation und eine weitere zum Aussichtspunkt. Hmmm, also nach 20 Minuten sind wir gemuetlichen Schrittes an der Bergstation und nach weiteren 35 Minuten am Aussichtspunkt. Erst oben angekommen wissen wir fuer welche Personen diese Zeitangaben gemacht wurden, wir treffen auf Touristen in Laufschuhen, Stiefeln, Jogginghosen und aehnlichem. Alles, klar, wir sind also einem Touristen-Trampelpfad gefolgt. Haetten wir uns eigentlich denken koennen, als uns der Herr an der Information sagte, es gaebe hier keine Wanderkarte, weil es nur einen Weg hinauf gibt. Aber die Aussicht ist wirklich toll, man ueberblickt ganz Ushuaia und den Beagle-Kanal bis an die chilenische Kueste. Traumhaft - mit Sonnenschein!


Der Abstieg ist ein Kinderspiel, wir benoetigen bis zur Talstation nur 30 Minuten und wollen den Weg welchen wir mit dem Taxi herauf gefahren sind nun auch zu Fuss zurueck legen. Der Taxifahrer sagte und, es gibt da einen Wanderweg bis in die Stadt. Wir nehmen die erste groessere Abzweigung von der Strasse in den Wald und landen nach 15 Minuten allerdings im Nirgendwo, also gut, wieder zurueck zur Strasse und am Bankett entlang weiter. Ah, hier ist der Weg. Ein wunderschoener Wanderweg durch den Wald nach Ushuaia. Wir geniessen es abseits der Strasse und weit weg von den Touristen. Hier in der Ruhe der Natur verspuere ich auch erstmals Erholung. Schade, dass ich zu diesem Zeitpunkt nicht alleine unterwegs bin. Ich haette mir gerne Zeit genommen um die Natur hier geniessen koennen und ihre Energie zu tanken. In diesem Moment beschliesse ich, in den Nationalpark jedenfalls alleine zu gehen. Nur so kann ich die Natur in vollen Zuegen geniessen.

Mit Lena unterhielt ich mich viel ueber die Unterschiede zwischen Europa und Hier, die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zwaenge, die Mentalitaet der Leute und dem Grund unseres Trips. Ich glaube, hier denken alle Backpacker aehnlich, wir wollen eine Auszeit, weg von dem Erwartungsdruck und unseren eigenen Weg finden. Lena ist Wanderfuehrer fuer Touristen und ihr ist ebenso wichtiger Spass an der Arbeit zu haben anstatt viel Geld zu verdienen. Sie ist staendig unterwegs und hat keine feste Wohnung, wenn sie mal ein paar Wochen zuhause ist lebt sie bei ihren Eltern. Fuer sie ist das ok, sie lebt gerne so. Dafuer hat sie allerdings in Kauf nehmen muessen dass sie im Streit mit ihrem Bruder lebt, weil er ihr Leben nicht akzeptiert. Er meint sie muesse doch Familie haben und ein geregeltes Leben und ein gutes Einkommen, fuer die Zukunft vorsorgen. Doch mal ehrlich, denn diese Frage stelle ich mir auch schon seit Langem: Warum sollen wir jetzt in jungen Jahr schuften bis ins hohe Alter um uns DANN etwas leisten zu koennen? Was ist wenn wir DANN nicht mehr leben? Wann ist dieses DANN? In der Pension, frueher, spaeter? Wir arbeiten unser Leben lang fuer etwas wobei wir nicht wissen ob wir es erleben oder schliesslich auch geniessen koennen. Ist das nicht tubios? Anstatt dass wir umdenken und das Leben JETZT geniessen?! Hier und jetzt, jeden Augenblick. Nicht staendig jammern wie schlecht das denn nicht alles ist, wie arm wir denn nicht sind und warum uns denn keiner helfe. jaja, jammern koennen wir vor allem in Oesterreich gut. Hier jammert niemand, jeder macht das Beste aus seiner Situation. Wenn dir etwas nicht passt - aendere es! Und akzeptiere dass andere Menschen vielleicht anders denken.

Ich werde viel von der Mentalitaet hier in Suedamerika mitnehmen, das kann ich schon jetzt spueren. Gestern hatte ich ein langes Gespraech mit Lucas, meinem host. Er meint, wir Deutschen und Oesterreicher sind so kalt und distanziert. Ich verstehe nun, was er meint. Hier ist ueblich dass man sich, auch wenn man sich erst fluechtig kennt, mit einem Kuesschen auf die Wange begruesst, man hat mehr Koerperkontakt, ist nicht so scheu. Die Menschen hier sind sehr sehr offen und hilfsbereit, bieten einem Hilfe an auch wenn man nicht danach gefragt hat. Maenner schenken den Frauen galante Aufmerksamkeit und sind wie Kavalliere. An das habe ich mich erst gewoehnen muessen, wir sind wirklich etwas pruede in Europa. Ich liebe diese Mentalitaet hier!

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Freitag, 10. Januar 2014

Neue Sichtweisen am Ende der Welt

Ushuaia - el fin del mundo. Fragt man allerdings einen Argentinier, wird er immer antworten: "it's not the end, is the beginning of the world!"
Es ist eine wunderschöne Stadt. Ich bin hier angekommen und habe mich zuhause gefühlt. Hier gibt es Berge, auf denen noch Schnee vom letzen Winter liegt, es gibt Wälder, die erblühen und... es hat nur um die 7-12 Grad. Like in Austria :-) Zur Zeit ist es bewölkt mit gelegentlichen Regenschauern. Meine Investition in warme und regendichte Kleidung macht sich schon bezahlt!

Über meinen host, Lucas, habe ich Lena kennengelernt. Sie ist aus Deutschland und insgesamt 6 Monate in Südamerika unterwegs. Heute haben wir gemeinsam eine Bootstour am Beagle Kanal unternommen, fünf Studen fahren wir im Kanal, stets linker Hand Chile und rechter Hand Tierra del Fuego im Auge, zu einer tollen Pinguin und Seelöwen Kolonie. Diese kleinen Tiere sind ja so niedlich :-)

Am Rückweg macht sich Müdigkeit breit, aber mir ist nicht nach schlafen. Ich tippe aus Langeweile in meinem Telefon und entdecke all die Fotos von meiner Familie und meinen Freunden, welche ich mir mitgenommen habe falls ich Heimweh bekomme. Nach acht Tagen hab ich noch kein Heimweh verspürt, noch ist alles zu aufregend. Ich seh mir mir all die Fotos von Zuhause an, zu jedem fällt mir eine schöne Geschichte ein. Und ich spüre eine Vertrautheit, zu jedem einzelnen. Hier in der Ferne, in dem Bewusstsein euch erst wieder in sieben Wochen zu sehen, merke ich wie unglaublich wichtig ihr mir seit. Ich bin raus aus dem Alltag, raus aus dem Hamsterrad und beginne die Dinge mit anderen Augen zu betrachten. Es ist ein schönes Gefühl! Genau danach habe ich gesucht...

Adios Buenos Aires

Buenos Aires lasse ich nun hinter mir zurück... Ein neues Abenteuer wartet auf mich in der südlichsten Stadt der Welt.

Buenos Aires ist eine Großstadt, hier leben 2,8 Millionen Menschen, sehr viele davon sind aus ganz Südamerika, vor allem aber Peru, Bolivien und aus Argentiniens Norden hierher gezogen um Arbeit zu finden. Es ist eine geschäftige Stadt, aber ich empfinde sie dennoch ruhiger als Wien. Es ist wohl die entspannte Mentalität der Südamerikaner die das Leben hier angenehm macht, es gibt ein miteinander und Respekt. Viele Menschen, die mich suchend mit meinem Reiseführer sahen, wollten sofort helfen. Jene die ein bisschen Englisch konnten, plauderten mit mir sofort über Austria und Buenos Aires. Natürlich gibt es hier auch jede Menge Kleinkriminalität denn viele Einwohner sind sehr arm. In den Wohnvierteln der "Mittelschicht" gibts es in jedem Wohnhaus einen security, rund um die Uhr. So auch in Lucianos Haus, was anfangs ziemlich eigenartig für mich war. Straßenmusiker sind ebenfalls keine Seltenheit, man trifft sie auf öffentlichen Plätzen und in der Metro, spielen meist wirklich sehr gut und freuen sich schon über 2 Pesos (~ 20 Cent). Als eher lästig hab ich die aufdringlichen Verkäufer, darunter auch viele Kinder, gefunden welche einem in der Metro nur nutzlose Dinge andrehen wollten. Luciano erzählte mir, dass z.b. ein Ingenieur ca. 1.200 EUR netto im Monat verdient und eine 120 m2 Wohnung inklusive Strom und Gas um die 600 EUR kostet. Er sagt, es reicht zum Leben und man kann sogar noch etwas sparen.

Wahnsinnig beeindruckt war ich von Luciano, meinem Host. Er wohnt mit seiner so süßen Hündin Mia in einer 120 m2 Wohnung und sie sind ein perfektes Team. Er hat mir soviel geholfen, ist ein offener und interessierter Mensch, herzlich und sehr gemütlich. Die letzten beiden Abende nahm er sich Zeit um mit mir in Stadt zu fahren, zeigte mir Plätze die man sich als Tourist nicht ansehen würde, gingen Eis essen und schauten Tangotänzern im Park zu. Jeden Tag begleitete ich Mia und Luciano morgens und abends beim Spazierengehen.

Auch wenn ich die Stadt selbst nicht in mein Herz schließen konnte, die Bewohner jedoch umso mehr. Es war eine wundervolle Zeit in dieser Stadt und es fällt mir schwer Abschied zu nehmen, vor allem von Mia und Luciano. In dieser kurzen Zeit haben wir eine wirklich tolle Freundschaft entwickelt.
Mir fällt ein, Luciano scherzte gestern Abend ich hätte drei Wünsche frei, aber der dritte ist noch immer offen... An dieser Stelle wünsche ich mir, dass ich Mia und Luciano eines Tages wiedersehe!

Donnerstag, 9. Januar 2014

Montag, 6. Januar 2014

Mit offenem Herzen

Aufgewacht bin ich heute Morgen mit dem Plan wieder stundenlang sightseeing zu betreiben. Aber es kam alles anders... Was dachtet ihr denn?! ;-)

Den Vormittag verbrachten Luciano und ich damit, ein Stück Österreich in die argentinische Küche zu holen. Es war an der Zeit meinen Teil unsres Deals einzulösen und ich überlegte eisern, ob ich überhaupt noch einen Strudelteig ziehen kann... But, don't think, just do! Und er schmeckte schließlich wunderbar, wie daheim! Und Luciano war ebenso begeistert! Er liebt es neue Rezepte zu lernen.

Etwas unter Zeitdruck mach ich mich um 15 Uhr auf den Weg zu einem angeblich tollen Sonntagsmarkt, doch was passiert mir in der Hektik, ich nehme den Bus in die falsche Richtung. Ich sag dem Fahrer noch mein Ziel, er antwortet irgendwas für mich unverständliches und winkt mich zum Münzautomaten weiter. Na gut, vielleicht fährt er eine zusätzliche Schleife und dann zum Markt. Im Endeffekt bekam ich immer miesere Laune und steige nach 20 Minuten irgendwo am anderen Stadtende aus. Extrem angefressen frage ich den Busfahrer in der andren Richtung ob er zum Markt fährt. Nein...?! Ich war nicht nur in der falschen Richtung sondern sogar mit dem falschen Bus unterwegs. Na toll, da der Markt bald schließt kann ich das wohl vergessen. Schade. Ich ärgere mich grün und blau sowohl über den Busfahrer als auch über mich selbst und fahre zum naheliegenden Friedhof auf dem Evita begraben liegt. Naja, etwas ernüchternd im Vergleich mit dem Markt, aber bitte... Ich mach mich lieber auf den Heimweg, es reicht mir für heute.

Aaaaber dann geh ich an einem Park vorbei und ich höre jemandem singen. Eigentlich interessiert es mich nicht mehr... Oder doch...?! Na, ein kurzer Blick kann nicht schaden...
Und aus dem kurzen Blick wurde nun schon ein halbe Stunde. Auf einer kleinen Wiese sitzen die Menschen und lauschen der Musik. Es ist wunderschön. Die Sonne verliert langsam an Kraft und es ist ein wirklich feiner Sonntag Abend. Man muss mit offenen Augen und offenem Herzen durch das Leben gehen um die kleinen, aber feinen Schönheiten zu entdecken. Auch wenn man einmal nicht so guter Laune ist. Das ist schließlich der Grund meiner Reise; offen zu sein, neue Dinge zu entdecken, nette Menschen kennen zu lernen und eben einfach zu leben, das vergessen wir in Europa nur allzu leicht. Im stressigen, kurzlebigen Alltag vergessen wir auf uns selbst zu achten, das Leben zu genießen. Hier tun das die Menschen. Buenos Aires ist um einiges größer als Wien und man denkt auch umso hektischer. Aber es ist genau gegensätzlich. Hier nehmen sich die Leute Zeit zum relaxen, ihnen ist die Lebensqualität wichtiger als Karriere und Geld.
Mit diesen Worten und diesem Foto möchte ich euch zuhause ein klein wenig von dem südländischen Lebensgeist schicken!

Enjoy life!

Sonntag, 5. Januar 2014

Coins

Am gestrigen Tag stand sightseeing am Programm. Doch zuvor wollte ich noch versuchen ein paar meiner kleinen hoppalas auszulöschen. Als erstes mal meine Jean flicken, da ist  das mitgebrachte Nähzeug erstmals von Nutzen. Bei näherer Betrachtung der Hose stellt sich heraus dass ich die linke Seite am Besten auch gleich flicken sollte... *kein Kommentar*
Auch meinen Stromadapter konnte ich auf kleinen Umwegen unerwartet rasch besorgen. Das Problem mit meiner Bankkarte besteht leider weiterhin, aber ich sehe es positiv - man lässt sich nicht so leicht zu Spontankäufen hinreissen und spart ein wenig Geld :-)

Mittags machte ich mich auf den Weg ins Zentrum um eine Sehenswürdigkeit nach der anderen abzulaufen: Rathaus, Theater, Plaza de mayo, usw Dann kam die große Herausforderung: um die bunten Häuser im Stadtviertel La Boca sehen zu können, muss ich mit dem Bus fahren. Das funfunktioniert hier so: man sagt dem Fahrer das Ziel und wirft in einen Münz (!) automaten den entsprechenden Betrag. Nach kurzen Verständigungsproblemen hab ich erfahren, dass eine Fahrt 5 Pesos kostet, sehr gut, ich hab 7 Münzen eingesteckt - also los!
La Boca ist ein Arbeiterviertel wo man sich nicht außerhalb der Touristenstraßen aufhalten sollte, diese Info bescherte mir doch ein etwas mulmiges Gefühl auf der Busfahrt; aber dort angekommen, stelle ich fest dass dies völlig unbegründet war. Die Busse fahren bis zu den mit Touristen überfüllten Gassen und man ist sofort mitten im Getümmel. Das Bild ist ein völlig anderes als jenes im Zentrum: Marktstände drängen sich auf den Plätzen, Restaurants reihen sich dicht aneinander, wobei die Schanigärten bis zur Straßenmitte stehen, dazwischen suchen sich Taxis und Busse ihren Weg, überall Musiker und eher mittelklassige Tagovorführungen und Millionen von Touristen. Eigentlich mag ich dieses Spektakel absolut nicht, es macht mich nervös. Aber ich will die bunten Häuser sehen! In der El Caminito sind sie angeblich am Schönsten, und tatsächlich, kunterbunte Fassaden in den schrillsten Farben leuchten mir entgegen. Toll! Ich spaziere weiter Richtung Stadion in einigen Seitengassen und dann die Ernüchterung: die bunten Fassaden sind nur Touristenattraktion :-( Hier neben sind sie zwar auch farbig, aber eher heruntergekommen. Auch das Stadion hält nicht das was es verspricht. Schade.
Nach sechs Stunden sightseeing freu ich mich nun auf Zuhause und schlendere Richtung Busstation. Auf dem Weg fällt mir ein, ich hab einen großen Fehler gemacht...! Ich hab nicht genügend Münzen für den Bus gesammelt... Was nun?! Mein erster Versuch mir Münzen vom Wechselgeld zu ergattern scheitert, da mein Wasser genau 10 Pesos kostet. Wechseln kann oder will die Dame nicht. Zweiter Versuch im Souveniershop: ich kauf mir eine Postkarte um 6 Pesos, Zahl mit einem 10er und komm zwei Scheine zu je 2 Pesos retour, wieder fehlgeschlagen. Gibt es in diesem Viertel keine Münzen? Schön langsam frage ich mich wieviel ich wohl noch kaufen muss um endlich 3 klimpernde Pesos zu bekommen. Und nachdem ich nach wie vor kein Bargeld beheben kann ist mein Pesosvorrat stark begrenzt. Na gut, dritter Versuch: wieder mit einer Postkarte, diesmal 5 Pesos. Oh nein, ich seh es schon vor mir, das gibt wohl wieder keine Münzen. Aber... Glück gehabt, der Verkäufer gibt mir 5 klingende Pesos retour. Meine Retourfahrt ist gesichert! Eines habe ich heute gelernt: sammle immer Münzen wenn du welche bekommen kannst, denn sie sind sehr begehrt und durchaus nützlich!

Abends kochen wir panqueques con dulce con leche. Sehr lecker! Was das ist? Palatschinken mit dulce con leche, einer cremigen "süßen Milch". Schließlich werden sie noch karamellisiert und flambiert, mmmh!!! Und ich habe den hier so typischen Mate zu trinken bekommen. Für einen leidenschaftlichen Tee-Trinker wie mich ist das etwas Tolles! Es wird ganz besonders zubereitet. In einen speziellen Mate-Becher kommt randvoll der trockene Mate und wird mit heißem Wasser aufgegossen. Durch einen eigenen "Strohhalm" sollte das Gefäß mit einem Zug leergetrunken werden. Dann wird wieder aufgegossen und der Becher an den nächsten weitergereicht. Seeeehr lecker, aber auch etwas berauschend ;-)

Samstag, 4. Januar 2014

Typical empanadas

Gestern war mein erster Tag in Buenos Aires. Die Reise war anstrengend und dementsprechend müde bin ich mittags bei meinem Gastgeber angekommen. Luciano und seine Hündin Mia haben mich herzlich empfangen und weil ich an diesm Tag ja noch nicht genug auf den Füßen war gingen wir mit Mia eine Runde im Wohnviertel spazieren. Sie ist so eine süße und brave Hündin, und so verspielt - 2.5 Jahre jung.
Hier hab ich mein eigenes kleines Zimmer inklusive eigenem Bad, was sehr angenehm ist.

Luciano ist ein leidenschaftlicher Koch und er zauberte mir mittags selbstgemachte Pasta, lecker :-) Wir einigten uns auf einen Deal: er lernt mir wie man Empanadas macht und ich zeige ihm Wiener Schnitzel und Apfelstrudel. Bin gespannt wie mir der Strudel gelingt, hab ich doch ewig keinen Teig mehr gezogen...

Hier im Süden wird spät gegessen, also machte ich erst mal ein kurzes Nickerchen, bevor wir mit der ersten Lektion in "how to make a typical empanada" starteten. Es ist aufwendig zuzubereiten, aber die Arbeit lohnt sich definitiv! Nach viel Schneidarbeit und kochen der Füllung gehts ans Formen. Runde Teigscheiben werden mit einer bestimmten Technik so zusammen gedrückt dass es schließlich wie empanada aussieht. Gar nicht so einfach, es war klar erkennbar welche ich geformt habe ;-)

Aber sie haben alle köstlich geschmeckt!! Habe ich also schon am ersten Abend etwas entdeckt was ich definitiv mit nach Hause nehmen werde :-)

Ps: der Tag war so beeindruckend, dass ich die hoppalas mit den ich zu kämpfen habe, nur am Rande erwähnenswert sind: Mein ausgeklügelter Plan, nach der Landung das Handgepäck in den großen Rucksack zu packen um nur einen tragen zu müssen scheiterte kläglich. Meine Jeanhose ist mir quer über die rechte Hinterbacke aufgerissen. Und bei fünf verschieden Banken bekam ich mit meiner Karte kein Geld, heute geht die Suche weiter. Und mein mitgebrachter Steckeradapter auf dem definitiv schwarz auf weiß "Südamerika" steht, passt so was von gar nicht.

Freitag, 3. Januar 2014

Abschied.Aufbruch

Der Tag des Abschieds ist so schnell vergangen wie er gekommen ist. Die letzten Vorbereitungen treffen, noch einmal das Gepäck checken, Schlüssel übergeben und schon sind wir am Weg zum Flughafen. Nach meiner anfänglichen Überlegung allein mit dem Zug anreisen zu müssen, bin ich immer noch so gerührt, dass sich schließlich eine ganze Abschieds-Delegation aus allen Himmelsrichtungen eingefunden hat :-) Conny und Patrick begleiten mich von zu Hause weg und Mama und Richard kommen extra aus Harbach zum Abflug. Schön.

Die gemeinsame Zeit am Flughafen war schließlich sehr kurz. Der Rucksack will seine Träger und Riemen ordentlich verschnürt wissen, dann den richtigen Schalter zur Abgabe finden und schon macht sich mein Wegbegleiter vor mir auf die Reise. Statt dem geplanten gemütlichen Kaffee war nun nur mehr Zeit für einen schnellen Saft und kurzes belangloses Geplauder. Irgendwie wollte sich kein gemeinsames Gesprächsthema finden lassen, ich denke, meine Begleiter waren ebenso nervös wie ich.
Zehn vor Fünf... Jetzt muss ich aber los... Meine Delegation folgt mir bis zur letzten Sperre. Zum Glück bleibt keine Zeit mehr für eine lange Verabschiedung, denn ich finde, das macht es nur viel schwerer. Also noch mal jeden einzeln fest gedrückt, eine schöne Zeit gewünscht und das Versprechen abgegeben mich so oft als möglich zu melden.
Die Sperre ist unmittelbar vor mir... Ab hier muss ich allein weiter. Also gut, Bordkarten Check und durch. Nur nicht nachdenken, schließlich freu ich mich seit langem darauf. Aber auf einmal wird es schwierig, denn jetzt muss ich den Schritt wagen. Meine erste große Reise allein, welch ein Abenteuer! Ich blicke noch einmal zurück, winke ein letztes Mal und kämpfe mit den Tränen. Securitycheck, boarding, Platz einnehmen. Als der Flieger dann abhebt, ich die Lichter der Stadt sehe und sie immer kleiner werden kann ich meinen Tränen freien Lauf lassen. Warum ich weine kann ich gar nicht erklären, es ist einfach so ein Gefühl. Vielleicht eine Mischung aus aus Angst, Vorfreude und weichen der Anspannung der letzten Tage. Und in diesem Moment erkannte ich dass ich diese Reise alleine machen muss um ich sein zu  können. Ich darf einfach weinen, es ist keine Erklärung erforderlich über das warum, ich soll einfach leben mit allem was dazu gehört!

Und nun sitze ich Flieger irgendwo über dem Meer, schon näher der brasilianischen denn der afrikanischen Küste und freue mich auf mein Ziel!