Punta Arenas ist eine gemütliche Stadt, die Leute sehr entspannt, man fühlt sich einfach wohl. Viel zu sehen gibt es hier nicht, ein paar kleine Museen, einen beeindruckenden Friedhof, eine nette Plaza im Zentrum und eine schöne Hafenpromenade. In einem Tag hat man alles erkundet. Da ich die Pinguine schon in Ushuaia gesehen habe und mir der Nationalpark hier mit 200km einfach zu weit entfernt ist, genieße ich meine freie Zeit. Mache Spaziergänge durch das Zentrum und sitze am Plaza in der Sonne. Heute ist das Wetter herrlich, Sonnenschein und nur wenig Wind. Hier am Plaza tummeln sich sowohl Einwohner als auch Touristen, neben mir spielt jemand wunderschön Gitarre und rund um den Platz bummeln Menschen durch die hölzernen Marktstände. Ich genieße es hier!
Am Freitag will mir mein Host, Alexandro, das Nachtleben der Stadt zeigen, bin schon sehr neugierig. Angeblich blüht die Stadt erst in der Nacht so richtig auf.
Hier habe ich viel Zeit die Erlebnisse zu verarbeiten und über alles nachzudenken. Es geht einen viel durch den Kopf wenn man einmal raus ist aus dem Hamsterrad "Alltag". In den zwei Wochen meiner Reise habe ich schon so viele Menschen kennengelernt und an deren Leben teilhaben dürfen. Es sind so viele Eindrücke dabei wovon man sich immer einen Teil für sich mitnehmen kann. Das ist eine tolle Erfahrung! Ich kann mir momentan gar nicht vorstellen wie ich zu Hause mein Leben gestalten soll, wenn ich daran denke fühlt es sich so einengend und bedrückend an. Immer am selben Ort zu leben, die selben Leute um sich zu haben und wenig Neues oder "Anderes" zu sehen. Was ist "zuhause" überhaupt? Die Gesellschaft sagt uns, es ist ein Haus mit Garten, Ehemann und Kindern. Aber... was ist wenn ich mich in dieser Rolle nicht wohl fühle? Welche Alternativen habe ich? Natürlich fühle ich mich im Umfeld meiner Familie und meiner Freunde geborgen und ich weiß dass hier immer ein Platz für mich sein wird. Aber nirgendwo fühl ich mich zuhause, mein zu Hause ist an keinen Ort gebunden. Mein zu Hause ist in meinem Herzen und meiner Seele. Wenn ich mich in meinem Inneren wohl fühle, im Einklang mit mir selbst bin und nicht auf die Zwänge der Gesellschaft eingehe, dann bin ich glücklich.
Ja, ich bin 29 und ich sollte schon längst verheiratet sein, Kinder und ein Haus haben, aber ich habe mich entschieden nicht den Zwang der Gesellschaft zu leben. Das macht mich nicht glücklich. Vielleicht kommt irgendwann einmal der Zeitpunkt dafür, dann werde ich es spüren und auch in meinem Herzen bereit dafür sein. Doch noch ist es nicht soweit. Die letzten Jahre habe ich es schon gespürt, denn ich hatte stets Fernweh, doch habe ich nie darüber nachgedacht. 2013 war ein Jahr des Umbruchs, 2014 wird ein Jahr der Neuorientierung. Nun weiß ich dass ich nicht den Vorgaben der Gesellschaft folgen werde. Was das bedeutet weiß ich selbst noch nicht, aber ich bin bereit MEINEN Weg zu gehen. Es ist schwer aus der Gesellschaft auszubrechen, man stösst auf viel Widerstand und Unverständnis, das hat mir im letzten Jahr sehr zu schaffen gemacht. Doch diese Reise zeigt mir schon jetzt dass es richtig ist! Ich will nicht nach Vorgaben leben, ich will ICH SEIN und damit muss ich mit Traditionen brechen, auch wenn es schmerzt.
Lebe DEIN Leben, nur so kannst du jene Erfahrungen machen die für dich wichtig sind. Gehe DEINEN Weg. Genieße es und sei glücklich!
...bin mir sicher, Du wirst DEINEN Weg immer gehen. Deine Gedanken kenne ich gut und ich kann Dir nur sagen: Hab Vertrauen ins Leben, es gibt Dir immer das Richtige - und das, womit Du umgehen kannst!
AntwortenLöschenAlles Gute auf Deiner Reise weiterhin und DANKE, dass Du uns alle hier mitnimmst! :-)